wir sind endlich unterwegs. Diese Zeilen sind die letzten, die über das Wireless-Netzwerk der Fishing-Bay an der Mündung des Rappahanock-River auf diese Website gelangen. Es ist hier gerade neun Uhr morgens, der Kaffee dampft, gleich werden wir wohl noch ein paar Pancakes oder Eier in die Pfanne werfen und dann Anker auf gehen.
Vorgestern waren wir aus Deltaville hier rüber gesegelt, hatten die Diesel- und Wassertanks bis zum Anschlag gefüllt und uns noch einen Tag in der Marina zum Wäschewaschen gegönnt. Gestern waren wir dann mit geliehenen Fahrrädern nochmal im Ort, um uns mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Ganz merkwürdiges Gefühl, auf einem FAHRRAD in den USA unterwegs zu sein. Bisher hatte ich hier noch nicht viele gesehen.
Die letzte Nacht haben wir nun direkt vor der Marina vor Anker verbracht. Eigentlich hatten wir die Abfahrt bereits für Sonntag geplant und wären auch soweit fertig gewesen, aber anhaltende und stärkere Nordwinde hätten es uns schwierig gemacht, nach der Mündung der Chesapeake Bay nach Norden in Richtung New York zu segeln. Also mussten wir warten. Heute Weht der Wind nur noch mit 5-10 Knoten aus Norden, soll aber um Mitternacht herum auf Süd drehen. Perfekt also, um nach New York zu gelangen. Luftlinie sind das etwa 210 Meilen. Mit dem Südkurs zur Mündung der Bay werden es aber sicherlich 260 werden. Wir rechnen – je nach Wind – mit etwa 2-3 Tagen für die Strecke.
Festmachen werden wir in New York dann vorraussichtlich gegenüber von Manhattan direkt im Hudson River. Von dort kommt man gut mit der Fähre in die City und der Liegeplatz ist zwar immens teuer, aber noch nicht so teuer, wie er direkt in Manhattan wäre.
Einen großen Teil dieser gesamten Reise wollen wir der Filmerei widmen. Egi hat zu diesem Zwecke einige besondere Konstruktionen entwickelt, die es ermöglichen, das Boot aus ganz ungewöhnlichen Perspektiven zu filmen. Hier seht ihr eine kardanisch aufgehängte Außenbords-Kamera. Wir sind sehr gespannt, ob sich auf dieser Probefahrt nach New York alles bewähren wird.
Während dieser Überfahrt wird es unter „Positionen“ leider keine Updates geben, dann aber während der Atlantiküberquerung nach dem Start in New York täglich. Aber ich werde auch in den nächsten Tagen täglich auf diesem Blog berichten, was wir entlang der Ostküste so treiben. Die Aktualisierung funktioniert ganz ausgezeichnet per Iridium-Telefon.
Viele Grüße und bis bald!
Johannes