Liebe Leser,
am 19. September 2019 um kurz nach 19 Uhr erblickte unser Theo das Licht der Welt. Die Geburt war nicht ganz undramatisch … Aber Mutter und Kind geht es mittlerweile wieder super. Und die Resonanz auf die bei Facebook gepostete Meldung hat uns gezeigt, dass auch Ihr Leser euch riesig mit uns gefreut habt. Über 1100 Likes bekamen wir auf den Post! Bislang lag die Latte irgendwo bei 650 Likes 😉
Die Eingewöhnungszeit mit unserm kleinen Theo war toll. Aber leider viel zu kurz. Nach knapp über einer Woche musste ich mich wieder auf den Weg an die Küste machen, um unseren Katamaran von der Oste in den Hamburger Hafen zu überführen. Denn am 1. Oktober schon sollte mein neuer Job losgehen, als Redakteur beim Boote-Magazin. Und wir wollen weiterhin an Bord wohnen.
Größenvergleich
Auf den neuen Job habe ich mich schon seit Monaten gefreut. Klar, das Leben unter Palmen hatte auch seinen Reiz … Die Umgebung war traumhaft schön, aber oft war es eben auch knochenharte Arbeit. Ständig Gäste an Bord, nur 20 Stunden zwischen den Touren und jedes Jahr über 8 Monate am Stück hinweg praktisch keine Privatsphäre. Dazu immer die Sorge, dass irgendwas kaputt geht und wir eine Tour absagen müssen.
Und es fehlte mir schon seit langem wieder einmal kreativ zu arbeiten. Artikel recherchieren, auf Dienstreise gehen, ein neues Schiff ausprobieren, Leute kennenlernen, fotografieren, filmen und dann meine Erlebnisse und Erfahrungen in einem Artikel zu formulieren. Toll finde ich vor allem, dass ich mit dem neuen Job nun auch in ein neues Ressort wechsele, von „Panorama“ zu „Test & Technik“. Porträts über Menschen und Reviere zu schreiben hat mir auch toll gefallen, aber es ist auch schön sich mal weiterzuentwickeln. In meinem neuen Ressort geht es nun auch nicht nur darum Boote und Ausrüstung zu testen, sondern auch technische Zusammenhänge verständlich weiterzugeben. Und das macht mir Freude.
Vergangenen Samstag habe ich also unsere „Maverick“ mit meinem Vater in den Hamburger Hafen überführt und war dann nochmal zwei Tage in Wolfsburg bei Cati und Theo, die noch 4 bis 6 Wochen an Land bleiben werden. Und dann ging am Dienstag der neue Job los. Ein spannender Tag. Eine herzliche Begrüssung in einem tollen Team. Mein neuer Schreibtisch. Und dann überraschten mich noch Wilfried und Astrid Erdmann, die extra nach Hamburg gekommen waren, um mir an meinem ersten Tag ein paar Gute Wünsche mit auf den Weg zu geben. Außerdem ein signiertes Exemplar von Wilfrieds neuem Buch und ein Geschenk für unseren Theo. Dem Kleinen lese ich nun jeden Abend ein Kapitel aus Warum wir immer weitersegeln vor. Und er lauscht gespannt.
Auf dem Kat lebt es sich im Hamburger Hafen ziemlich gut. Gleich am ersten Morgen saß ich ein wenig ehrfürchtig mit einem heißen Kaffee im Salon und schaute durch die Glasschiebetür auf die Elbphilharmonie, die direkt hinter unserem Cockpit steht. Toll. Im Moment ist es ja noch nicht so kalt und es reicht meist, wenn ich eine der beiden neuen Eberspächer-Heizungen auf kleinster Stufe laufen lasse. Dann verbraucht sie nur 100 ml pro Stunde. Aber wir sind gespannt wie es wird, wenn draußen die klirrende Kälte und Schnee übers Deck fegen und beide Heizungen auf Volldampf laufen müssen.
Einige Blogleser haben es schon angemerkt … und natürlich haben auch wir schon länger darüber nachgedacht, was wir nun mit unserer Blogdomain machen sollen. So wie vor zehn Jahren „allein-auf-see.de“ nicht mehr aktuell war, ist nun auch „zu-zweit-auf-see.de“ überholt. Irgendein Segler hat sich nur leider, leider schon die Website „zu-dritt-auf-see.de“ gekapert. Sehr schade. „zu-viert-auf-see.de“ würde erstmal noch zu weit gehen …
Wer auf Langfahrt unterwegs ist, bekommt als Crew von den anderen Seglern eigentlich immer einen Spitznamen, der an den Bootsnamen gekoppelt ist. Mit uns in der Karibik waren damals beispielsweise die „Majas“ und die „Riocajas“ unterwegs, in den Bahamas die „Balus“ und die „Worldis“. Wir waren immer die „Mavericks“. Also dachten wir uns: Das ist ein Name, der sich in den letzten 14 Jahren meiner Langfahrtsegelei als Konstante durchgezogen hat. Am liebsten wären wir bei einer deutschen Domain geblieben, etwa www.die-mavericks.de. Aber da wir viele amerikanische Freunde haben, die uns per Translator verfolgen, würde „die“ auf englisch („die mavericks“ = „sterbt, Mavericks!“) ein wenig merkwürdig klingen … 😉 Und wir sind bei www.the-mavericks.de gelandet. Wir hoffen, dass ihr euch alle umgewöhnt und der Name leicht zu merken ist.
Soweit von uns. Wir planen nun als Liveaboards wieder etwas häufiger zu posten und vom Leben an Bord zu berichten.
Johannes, Cati und Theo