gleich ist es soweit. Sobald dieser neue Blogeintrag ins Internet gestellt ist, fliegen bei uns die Festmacherleinen an Deck. Es geht hinaus in den Hudson, die Segel werden gesetzt und wir lassen uns von den bis zu 3,5 Knoten Strom des Flusses hinunter zu seiner Mündung treiben. Links die Skyline von Manhattan, rechts von New Jersey. Dann kommt rechts Ellis Island, dann die Freiheitsstatue und wenn wir die Brücke hinüber nach Staten Island passiert haben, sind wir schon fast draußen auf dem Atlantik. Von dort werden wir direkt Kurs Ost gehen und uns auf dem 40. Breitengrad hinüber zu den Azoren hangeln.
Das Wetter sieht für die nächsten Tage perfekt aus. Rückenwind mit 3 Windstärken. Heute sieht das Wetter allerdings ziemlich diesig aus.
Kurz vor einer Atlantiküberquerung – was macht man da? Ich bin heut ungewohnt ruhig, so als ob wir nur auf die andere Seite des Hudsons verholen würden und nicht auf die andere Seite des Atlantiks. Ich bin selbst überrascht, dass sich bei mir die Anspannung und Nervösität ziemlich in Grenzen hält. Dafür ist die Neugier groß. Neugier, was uns da draußen erwartet, wie das Wetter wird, ob wir gut voran kommen und was wohl so passieren wird. Wir werden sehen.
Gestern waren wir noch einmal einkaufen. Haben uns mit frischen Sachen eingedeckt und die Wasservorräte aufgefüllt. Als Abschied von New York waren wir dann gegen Abend nochmal drüben in Manhattan und haben uns in einem Steakhouse ein echtes New Yorker Sirloin-Steak gegönnt. Und so wie meins geschmeckt hat, muss die Kuh ein wahnsinnig gesundes und glückliches Leben geführt haben 😉
Heute Morgen verlief der Tag auch nicht anders als schon die letzten Tage. Aufstehen, Kaffee, Internet im Marina-Gebäude, per Skype nach Hause telefonieren. Jetzt werden wir gleich noch die letzten Sachen unter Deck seefest verstauen und dann legen wir gleich ab. Vor dem Bug hängt schon eine Kamera im Tauchgehäuse, vollkardanisch aufgehängt, am Spibaum und soll unser Ablegen filmen. Die zweite klemmt auf dem Heckkorb. Wir wollen viele Aufnahmen von dieser Reise mitbringen und sind gespannt, wie die ganzen Gadgets funktionieren.
Täglich wird es von nun an einen Logbucheintrag über Iridium-Satellitentelefon geben. Die Positionsseite funktioniert ebenfalls. Dort gibt es jeden Tag eine neue Stecknadel. Der Twitter wird während der Atlantiküberquerung leider nicht funktionieren.
Soweit.
Viele Grüße ein letztes Mal aus New York. Jetzt geht es los! 🙂
Johannes
Unter dem Namen „Johannes“ kann sich in den USA kaum einer etwas vorstellen.
Beim letzten Einkaufstrip in den Supermarkt haben wir uns auf Anraten meines Onkels ein wenig gegen die beschriebene Stechmückenplage gewappnet …
Mit der zunehmden Piratengefährdung war Egi auch der Meinung, wir sollten zumindest während der Nachtwachen grundsätzlich jeder ein Laserschwert mit uns führen.
Ich dagegen war davon überzeugt, dass wir unsere Ahornsirup-Vorräte noch um eine weitere Gallone (!) aufstocken sollten.
Die letzte Nacht in New York verbrachten wir am Times-Square. Selbst an einem Dienstagabend pulsiert dort das Leben. Größer kann der Kontrast nicht sein – von der Großstadt in die einsame Leere des Atlantiks.
Bevor wir nun die kommenden Wochen wieder auf haltbare Dosennahrung umsteigen, gönnten wir uns in einem typischen New Yorker Steakhouse ein echtes Sirloin-Steak 🙂
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