Das Wetter ist immer noch hervorragend und der Wind hat über Nacht von Amwind auf Halbwind gedreht. Auf einem Katamaran heißt das, das wir etwa alle drei bis vier Sekunden unsanft von der Seite angelupft werden, bevor die Welle dann zwischen den Rümpfen gegen den Leerumpf knallt. „Wenn man in der Koje liegt fühlt es sich so an, als würde da ständig einer mit dem großen Vorschlaghammer gegen den Rumpf zimmern“, meinte Jens gestern noch. Seine letzte Atlantiküberquerung hat er auf derselben Route mit einer Swan 65 gemacht und so könnte der Unterschied gerade kaum größer sein. Michi und Sammy waren schon beide zweimal bei uns an Bord und kannten das Schiff schon ein bisschen. Langsam schleift sich hier an Bord auch Routine ein. Gestern Abend gab es Labskaus für Arme (2 Dosen Corned Beef in zwei Tüten Instant-Kartoffelpüree) und dann ging es gegen 22 Uhr mit dem Wachtakt los. Wir machen wieder drei Stunden: 22 bis 1 Uhr, 1 bis 4 Uhr und 4 bis 7 Uhr. Der Vorteil ist, dass man dann eine Nacht zweimal raus muss und die nächste nur einmal. Jens und ich haben gestern gleich die erste und dritte übernommen und hatten eine ruhige Nacht. Es ist fast Neumond und deshalb stockdunkel, aber wir hatten einen tollen Sternenhimmel über uns, konnten sogar die Milchstraße sehen. Sammy und Michi hatten etwas Abwechslung, als ein fliegender Fisch mit dem Groß kollidierte und ihnen im Cockpit vor die Füße klatschte. Mittags hatten wir kurz Funkkontakt mit einer deutschen Ovni, die wohl seit Eleuthera neben uns her segelt. Gestern haben wir einen Dänen auf einem kleinen zehn Meter Boot überholt. Fühlt sich ein bisschen an, wie auf der Ostsee … Das Etmal betrug 139 Seemeilen. Jetzt flaut es etwas ab und wir haben bis Bermuda noch gut 500 Meilen vor uns.