“Maverick trop” liegt in Yarmouth, auf der Isle of Wight. Ein kleines Dörfchen, von dem bestimmt die wenigsten Leser bereits einmal gehört haben, geschweige denn schon einmal dort gewesen sind. Der Ort, der vor etwa 900 Jahren gegründet worden ist, hat eine Menge zu bieten. Urige Pubs zum Beispiel, eine tolle Seebrücke und sogar ein altes Castle von Henri dem Achten. Was mich allerdings mit Yarmouth verbindet, ist eine Dienstreise, die mich im vergangenen April hierher geführt hat. Denn nur 200 Meter Luftlinie von unserem Liegeplatz entfernt steht ein altes Coastguard-Cottage, das niemand geringerem gehört hat, als Susan Hiscock. Zusammen mit ihrem Mann Eric ist sie als eine der Blauwasserpioniere bereits in den fünfziger Jahren um die Welt gesegelt. Die ersten Langfahrtbücher und -ratgeber, nach deren Lektüre sich viele Menschen auf die Ozeane gewagt haben, stammen aus ihrer Feder. Jede ihrer Reisen und Weltumsegelungen hat hier in Yarmouth begonnen. Von ihrem berühmtesten Schiff, la “Wanderer III”, hängt hier im Yachtclub ein Modell an der Wand. Direkt neben den Medallien, die die beiden für ihre fantastischen Abenteuer gewonnen haben.
Noch faszinierender allerdings war es, einen Blick in das Cottage zu werfen, in dem Susan nach Erics Tod (Mitte der 80er Jahre) gewohnt hat. Alle Logbücher, alle Dias, alle Seekarten, Gästebücher und hunderte Andenken aus 40 Jahren Blauwassersegelns liegen dort. Erics Nichte hat das Cottage nach Susans Tod (Mitte der 90er Jahre) übernommen und nichts daran geändert. Es fühlt sich an wie ein lebendiges Museum, denn es ist keine Ausstellung, sondern ein Überbleibsel auf dem Leben der beiden. Dans le courant YACHT 21/2014, die zufälligerweise heute am Kiosk erschienen ist, habe ich von dem Besuch berichtet.
Erics Nichte lebt nicht auf der Insel, die Tür zum Cottage ist bei unserem Besuch also leider verschlossen. Aber wir sind auch nicht deshalb hierher gekommen, sondern weil ich den Ort so kniffig fand. Vorhin haben wir in dem Bootsladen, in dem Eric in den 50er Jahren seine “Wanderer III” ausgerüstet hat, zwei emaillierte Müslischalen gekauft. Sowas hat uns bisher auf See immer gefehlt. Und mich würde es nicht wundern, wenn genau solche Schalen auch schon bei Susan und Eric an Bord Verwendung gefunden hätten …
Alles weitere unter den Bildern.
John