Chers lecteurs,,
ein großer Punkt auf meiner To-Do-Liste bezeichnet die Aufgabe, das im vorletzten Jahr gebraucht gekaufte Seldén-Rigg un “Franc-tireur” anzupassen. Der Mast war in seinem vorherigen Leben zwei Jahre lang auf einer Bavaria 34 monté, bis der Eigner auf Rollgroß umgestellt hat und einen neuen Mast brauchte. Danach lag er etwa zehn Jahre im Regal, bis wir ihn huckepack von Heiligenhafen nach Kopperby an der Schlei gebracht haben – und dann ein paar Wochen später hierher an die Oste.
Été 2012
Seitdem liegt der Mast hier im Regal. Im Frühjahr soll er nun aber endlich gestellt werden. Seldén hat den Bavaria-34-Mast schonmal rechnerisch auf eine Contest 33 gestellt und mitgeteilt, dass die Palme auf den Rumpf passt. Das Profil ist stark genug und sogar die Salinge können an den alten Montagepunkten bleiben. Allerdings sind auch ein paar kleine Umbaumaßnahmen nötig. Der neue Mast ist etwas länger und die Takelung ändert sich von Topp- auf 7/8-Takelung. Das heißt für uns, dass es ein paar mehr Trimmmöglichkeiten gibt und das Groß etwas mehr Fläche hat. Gar nicht schlecht, wenn wir mal über den Äquator wollen …
Die Bavaria hatte stark nach achtern gefeilte Salinge. Auf der Contest sitzen die Püttinge für die Oberwanten jedoch im Drehpunkt mit dem Mastbolzen, denn der alte Mast konnte über einen Jütbaum gelegt werden. Weil Mastfuß und Püttinge nun in einer Flucht liegen, müssen auch Pfeilgerade neue Salinge gefertigt und montiert werden.
Ein neuer Mastfuß ist auch nötig und eine kleine Verlängerung am Profilvorstag der Furlex. Die fast neue Genua sollte aber weiterhin passen. Vor der alten Ankerwinsch (die noch eine neue Pulverbeschichtung bekommt) wird ein Padeye für ein wegnehmbares Kutterstag befestigt. Dort kann die Sturmfock angeschlagen werden, ohne die Rollgenua bergen zu müssen.
Damit die neuen Salinge passen und das Rigg dafür noch einmal mit allen Maßen durchgerechnet werden kann, habe ich mir an Deck ein kleines Spinnennetz gewoben. Mit Fliesenleger-Gummiband wurden zunächst alle Püttinge verbunden und zusätzlich ein weiteres Gummi über Deck gespannt, dass die Mittschiffs-Längslinie bezeichnet. So konnte ich dann jeweils die genauen horizontalen und vertikalen Maße vom Mastfuß ausgehend nehmen. Die vertikalen Maße über den Püttingen waren ein bisschen kniffelig. Ich habe Leinen quer übers Schiff gespannt und sie an der Reling so befestigt, dass der Mittelpunkt auf einer Höhe mit dem Mastfuß liegt. Alles echter … Fummelkram. Aber jetzt sollten alle Maße beisammen sein, damit die neuen Salinge in Produktion gehen können.
Einen passenden Baum habe ich übrigens ein halbes Jahr später auch noch bei Ebay gefunden. Er war nur ein paar Monate auf einer Najad 34 montiert und passt ebenfalls fast perfekt. Ich muss nur einen dreiviertel Meter absägen.
John