Liebe Leser,
hier im Norden kachelt es seit Wochen. Ein Unwetter jagt das nächste und zwischendurch gibts immer wieder mal eine Hochwasserwarnung. Dabei ist es unglaublich warm für den Januar, kaum mal sank das Thermometer unter drei Grad Plus. Schnee? Fehlanzeige. Dafür ständig Regen. Richtiges Herbstwetter.
Mit uns im Winterlager liegen ein paar wirklich nette Freunde, von denen regelmäßig einer zu den Booten fährt und dem Rechten guckt. Nachdem wir zuletzt am zweiten Weihnachtsfeiertag eine MMS mit dem Foto von unserem Boot bekommen haben und darauf noch alles super aussah, waren wir nun vergangenes Wochenende an der Reihe, nach Kopperby zu fahren und den Booten einen Besuch abzustatten. Gutes Timing, denn zum ersten Mal seit langem schien die Sonne. Es fühlte sich an, wie Frühlingswetter. Die stürmischen Wochen hatten allerdings ihre Spur hinterlassen, etliche Planen hingen zerfetzt von Booten herunter und auch die der „Gipsy Girl“ hatte arg gelitten – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, Teppichstücken und Lappen, mit denen wir spitze Ecken am Schiff entschärft hatten. Beispielsweise haben sich die Solarpaneele durch den hinteren Teil der Plane gefressen und die Dachträger, die ich mit Lochband und Dachlatten gebaut hatte, waren alle durch die ständigen Wackelbewegungen am Lochband gebrochen.
Ansonsten war alles in Ordnung. Kein Wasser in der Bilge, keine durchgescheuerten Leinen oder sonstige Überraschungen. Lediglich die Polster fühlten sich ein wenig feucht an. Klar, Polster sollte man eigentlich im Winter von Bord nehmen … Das habe ich auch 10 Jahre lang so gehandhabt. Aber das Boot hat eine wirklich gute Durchlüftung und die Polster haben beim Voreigner auch fast ein ganzes Jahrzehnt an Bord verbracht. Da wir aber im Frühjahr ohnehin ein wenig Platz zum Arbeiten brauchen, haben wir nun mitgenommen und in meiner Küche in Hamburg vor der Heizung ausgebreitet. Nun riecht es hier nach Boot. Kein Gestank, nein, aber ein unverkennbarer Geruch nach Boot.
Kommendes Wochenende beginnt die Boot in Düsseldorf. Ich werde wohl am ersten Wochenende am Samstag und Sonntag privat auf der Messe sein und dann am zweiten Wochenende von Donnerstag bis Sonntag am Stand der YACHT in Halle 16. Besonders gespannt bin ich auf den zweiten Messe-Sonntag, an dem ich die Teilnehmer von Roevers Blauwasserseminar begrüßen darf. Ich glaube keiner ist so gespannt auf meine Rede, wie ich selbst … 😉 Es sind übrigens noch Plätze frei!
Am Mittwoch liegt YACHT-Heft Nummer 03/2012 am Kiosk, in dem zwei größere Geschichten von mir stehen. Zunächst auf 12 Seiten ein Reisebericht (Text und Fotos) vom Juni letzten Jahres. Zusammen mit meinem Vater und meinem Onkel bin ich neun Tage lang auf „Gipsy Girl“ durch die dänische Südsee gesegelt. Ein herrliches Revier! Außerdem das Porträt einer Frau, die trotz eines völlig normalen Lebens an Land ganz phantastische Reisen gesegelt ist. Bordkuh Ricky (der gerade als Untermieter bei mir in Hamburg wohnt, solange das Boot an Land ist …) hat auch schon eine Nase ins Heft gesteckt:
Wir sehen uns auf der Messe!
Johannes
Hier noch ein paar Fotos: