Wieder liegt ein arbeitsreiches, aber auch echt schönes Wochenende hinter uns. Außer Basteln oder Faullenzen hätte man auch nicht viel anderes machen können, denn es stürmte und regnete fast die ganze Zeit. Dazu hat es sich hier im Norden wieder extrem abgekühlt. Also: Heizung an, Werkzeugkiste raus und losgelegt:
Freitagabend kommen wir gegen acht in Kopperby an, laden das Auto leer, das Boot voll und klappen zusammen mit unseren Freunden von der „Tamtam„ den Grill auf. Angrillen in Kopperby, genialer gehts kaum. Es geht auch wirklich nichts über eine Bratwurst. Dazu der Sonnenuntergang auf der anderen Seite der Schlei, ein paar kalte Bier und eine (anfangs!) laue Nacht. Schön, wieder dort zu sein. Der Hafen ist schon zu einem kleinen Zuhause geworden. Solche Abende können diesen Sommer sehr gern reichlich gesät sein 🙂
Der nächste Morgen beginnt trotz leichter Kopfschmerzen sehr früh. Ich hatte eine Woche zuvor bei Liros eine Großbestellung geordert, bis auf die Festmacher und den Baumniederholer, die bereits neu ergänzt waren, wollte ich alle Leinen austauschen. Die meisten hatten eh schon ein bis zwei Atlantiküberquerungen auf dem Buckel, waren abgenutzt, angescheuert und hatten irre viel Reck. Punkt zwei der Aufgaben sollte die Druckwasseranlage werden, die seit Schiffskauf defekt war. Einige Kupferleitungen der Heißwasseranlage waren in einem früheren Winter geplatzt und überhaupt leckte es an allen Ecken. Also alles einmal neu verschlauchen. Am Ende des Tages plätschert es zumindest in der Pantry. Ein unglaublicher Luxus für uns, die seit wir das Boot haben aus Kanistern gelebt haben, obwohl wir auf 700-Liter-Wassertanks sitzen.
Am Sonntag gelingt es mir auch, das Waschbecken im WC-Raum an die neuen Leitungen anzuschließen und alles dicht zu bekommen. Nebenbei säge ich ein PVC-Regenrohr zurecht und laminierte es in die Bilge. Darin soll später der Echolot-Geber hängen und seine Signale durch ein Ölbad und den Rumpf in die Tiefe jagen. Den Geber per Rumpfdurchbruch zu montieren hat leider nicht geklappt, weil es im Vorschiff keine waagerechte Stelle gibt, die sich eignet.
Cati hat in der Zwischenzeit die vorderen Hälfte des Salons geschliffen und begonnen, die Grundierung aufzutragen. Da wir am Nachmittag bei Nico und Birte von der „Tamtam“ zum Kaffee eingeladen sind, muss ich sie zum Ende ablösen: „Gib mal her, du machst das zu gründlich …“
Für das nächste Wochenende ist geplant, das Echolot in das einlaminierte Rohr zu montieren und den Salon zuende zu streichen. Dann sind alle in den letzen Monaten gekauften Ausrüstungsgegenstände verbaut und erstmal eine Pause angesagt. Nicht zum verschnaufen – nein, dann ist schlicht entgültig das Geld alle. Ich bin jetzt schon so blank wie seit Jahren nicht mehr. Dafür wird aus „Gipsy Girl“ langsam wieder ein einsatzklares Schiff. Mal schauen … wenn ich mir noch eine Dose Winschfett leisten kann, schaffe ich deren Wartung vielleicht auch noch am kommenden Wochenende … 😉
Johannes
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