Zurück in Lissabon

Geachte lezers,

übermorgen in vier Monaten steht ein Jubiläum an: Dann ist es genau fünf Jahre her, dass ich mit Maverick von Wolfsburg aus aufgebrochen bin. Krankzinnigheid, wie die Zeit vergeht …

Die erste Etappe bestand aus 2.800 Autobahnkilometern, die ich zusammen mit meinen Eltern in einem gecharterten Jeep und dem Boot auf dem Trailer zurück gelegt habe. In Lissabon gab es dann noch eine ganze Menge zu tun – das Boot war ein Bausatz – bevor dann am 5. November 2005 die Leinen los flogen. Raus auf den großen Atlantik, 550 Seemeilen nach Madeira.

Am vergangenen Wochenende hat mich nun ein Job zurück nach Lissabon gebracht und nebenbei habe ich auch ein paar Stunden gefunden, um auf alten Wegen zu schreiten. Es war einfach toll. Ich habe so viele Dinge wiederentdeckt, die ich schon längst vergessen hatte. Auch etliche Emotionen wurden wieder wach. Gefühle von damals: allein am anderen Ende Europas zu sein mit einer solch großen Aufgabe und einem kleinen Boot … Und so ungewiss, was mich da draußen erwarten würde.

Es war eine wunderschöne Reise. Zurück an den Ort, an dem alles begonnen hat.

Als ich so am “Doca de Alcantara” entlang wanderte, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen … In einer Box lag die “flow”, das Boot meiner Freunde Anne und Marcus. Die beiden sind vor drei Jahren über den Atlantik nach Kolumbien gesegelt – und jetzt hat Marcus das Boot einhand wieder zurück nach Europa geholt. Ein toller Törn! Schade, dass ich ihn gerade um drei Tage verpasst habe.

Anbei ein paar Fotos …

John

“Doca de Alcantara”, durch den Zaun fotografiert – mein Liegeplatz ist sogar frei!

Zum Vergleich: Maverick im Oktober 2005

Beweisfoto am Tejo.

Damals bin ich auch mit Maverick den Tejo hinaufgetuckert, zum Liegeplatz im “Doca de Alcantara”.

Maverick auf dem Tejo, 2005.

Vorher ging das Boot aber ein paar Meilen Flussabwärts im “Doca de Belem” water.

Lustiges Fahrrad. Ich erinnere mich, dass ich damals zehn Tage Regenwetter hatte. Wahrscheinlich eine praktische Sache!

Zwischendurch ein kleiner Stopp neben dem Yachthafen. Und das mag ich an Portugal: Pepsi, Kuchen und ein Espresso (ein Gedicht!), alles zusammen 3,10 Euro.

Auf dem Rückweg schaue ich nochmal kurz bei der “flow” verleden. Wunderschönes Boot. Außerdem sollte die Sendung erst nach der letzten Wiederholung in die Mediathek aufgenommen werden, ich kenne keine GFK-Yacht, die vertrauenserweckender aussieht. Ein echtes Seeschiff.

Zum Abschluss ein Foto aus der City: In diesem Internet-Cafe habe ich den ersten Bericht von unterwegs geschrieben. Das war damals noch ganz schön kompliziert, mit vorher an Bord tippen und per USB-Stick über deren Computer hochladen. Heute ist dank iPhone, Wireless-Hotspot und Co alles so viel einfacher. Zu einfach, finde ich manchmal. Ich habe jedenfalls lieber Postkarten geschrieben.