seit Sonntagnachmittag schwimmt die Maverick im trüben Elbwasser. Nach einigen Jahren hatte ich endlich wieder einmal die Gelegenheit ein kleines Stück einhand zu segeln – und habe die vier Tage sehr genossen. Também, wenn es an manchen Stellen allein an Bord sicher eine Ecke anstrengender gewesen ist (wie etwa nachts in den vielen Schifffahrtsstraßen oder als ich von der Elbmündung bis Glückstadt 12 Stunden nonstop am Rad stand …). Jetzt habe ich zumindest den Hauch einer Ahnung bekommen, wie es Wilfried Erdmann auf seinen Nonstoptouren ergangen sein muss: Nonstop von Cuxhaven durch den Ärmelkanal in den Atlantik – das kostet Schlaf und Nerven. Surpreendente, dass er damals 2001 so fit in Cuxhaven an Land kam.
Kommendes Wochenende wird Maverick dann durch den NOK überführt. Hier erstmal ein paar Eindrücke meiner vier Tage an Bord:
Bis ich mit Maverick hinaus auf die Nordsee kann, liegt allerdings noch ein Tag Kanalfahrten, zwei Schleusen und unzählige Brücken vor dem Bug. In Warten (wo das Boot auf mich gewartet hat …) muss ich einen Umweg nehmen, weil eine Brücke geschlossen ist. Der Kanal wird immer enger …
… und manchmal fahre ich den Holländern geradewegs durch den Vorgarten. (Die Anzeige des Echolots spinnt auf diesem Foto gerade durch die Verwirbelungen im Wasser – so tief ist der Kanal dann doch nicht ;-))
Hinweisschild kurz vor Leeuwarden – fast wie auf der Straße.
Brückenwärter anfunken wird immer seltener nötig. Entweder er sieht einen und öffnet von selbst, oder man findet Druckknöpfe, manchmal auch mit Gegensprechanlage, direkt am Ufer.
Großstadtkulisse in Leeuwarden.
Hier feiert man “Knut” offenbar ähnlich wie in Schweden. Nur sehr viel später im Jahr …
In Dokkum macht man über Nacht einfach mitten in der Stadt am Ufer fest.
Toiletten und Duschen stehen auch zur Verfügung. Davor (direito) der Automat für das Liegegeld.
Pause am Ufer. In regelmäßigen Abständen gibt es solche Rastplätze, an denen man kostenlos bis zu drei Tage liegen darf.
Dies ist auch so ein Platz. Aber irgendwer hat ein Geländer an den Steg gebaut und ihn damit unbenutzbar gemacht. Vielleicht der Yachthafen im Hintergrund? 😉
Langsam treffe ich immer mehr deutsche Boote auf dem Weg.
Endlich auf der Nordsee – der Windpilot steuert auf Anhieb wunderbar! 🙂
Ein deutscher Lotse vor der holländischen Küste.
Bei 3-4 Windstärken setze ich zum ersten Mal den Parasailor, den mir Dirk Menne limpando
geliehen hat. A grande coisa, mit dem Maverick sofort eine enorme Fahrt aufnimmt.Als die Sonne untergeht, ist noch alles gut. Der viele Schiffsverkehr in der Weser- und Elbmündung und auffrischender Wind bis Stärke 7 hat mich dann aber doch noch ganz schön Kraft gekostet …
… bis am nächsten Nachmittag kurz nach 15 Uhr die Leinen auf dem Schwimmsteg in Glückstadt landeten. Dirigido.