nach den stündlich neuen Blog-Einträgen am Dienstag (ich war so begeistert, was mit dem Handy alles geht ;-)) war gestern nun ein Tag Funkstille, weil hier auf dem Land der Handyempfang äußerst Mau ist. Ich hatte gestern sogar schon auf dem Handy einen neuen Bericht getippt, aber er das Netz war einfach zu schwach, um ihn vollständig zu versenden.
Was ist passiert? Nun, wir sind am Dienstagabend gegen halb 10 Ortszeit hier angekommen und haben das Boot bezogen. Im vergangenen Jahr muss wohl etwas Feuchtigkeit unter Deck gelangt sein, weshalb die Wände in der Kajüte eine Art „Flugschimmel“ (so ähnlich wie Flugrost …) angesetzt haben. Mit einer Flasche „Mildew Stain Remover – Extra Giftig“ war das Zeug aber schnell abzuwischen. Und Egis Hände ein wenig entartet – man sollte wohl doch den Hinweis mit den Gummihandschuhen beachten …
Gegen Mittag flog die „Gavdos“ im Travellift über die Schotterpiste hinunter zum Wasser der Chesapeake Bay und schwimmt nun. Nachdem die Stopfbuchse ein wenig geleckt hat, ist sie nun dicht. Der Motor läuft auch und so konnten wir uns den Rest des Nachmittages daran machen den neuen Windgenerator von West-Marine zu montieren. Der Generator vom Typ „Air-Breeze“ sieht optisch genauso aus wie der, den ich mir auf Maverick gebraucht in der Karibik gekauft hatte, aber offenbar hat er außer der Optik mit meinem 10 Jahre alten, gebrauchten Modell nicht mehr viel zu tun. Neue, weiße Blätter reduzieren das mir so vertrautgewordene „Flap-Flap-Flap“ auf ein Minimum und die kleine LED-Lampe, die mir so oft bei Nacht im Schlauchboot den Weg zurück zur Maverick gewiesen hat, leuchtet nur noch ganz selten.
Hier ist es nun gerade halb 11 Uhr morgens und wir sind schon seit über 3 Stunden auf den Beinen. Egi ist gerade dabei, draußen das Deck zu schrubben, während ich mich um die Bordelektrik kümmere, gestern noch ein neues Schaltpaneel montiert habe und heute das Bedienpaneel der Bilgepumpe überhole und noch einige Steckdosen montiere, damit wir auch auf See regelmäßige Updates senden können. Einen Wechselrichter habe ich eben schon montiert und sitze nun mit meinem kleinen, weißen Mac am Kartentisch, um dieses Update zu schreiben. Obwohl immer noch viele kleine Details und Aufgaben auf der „To-Do-Liste“ stehen, kommt immer mehr das Gefühl auf, dass das Schiff schon recht seeklar ist. Und ich merke auch, wie es mir in den Fingern juckt, bald loszufahren. Von mir aus gleich direkt nach New York, zwei Tage Sightseeing – und dann weiter auf die Azoren. Das Boot macht auf jeden Fall einen ziemlich stabilen Eindruck. Mit meiner Maverick kaum zu vergleichen. Auch, wenn wir schon gehört haben, dass die Westsail nicht sehr schnell sein soll, aber das werden wir noch sehen. „Westsnail“ oder sogar „Wetsnail“ nennen die Einheimischen das Boot hier. Aber immer wenn man gefragt wird, was für ein Boot wir segeln, setzen Bootskundige eine ehrfürchtige Miene auf, wenn sie den Bootstyp erfahren: „That boat can take you anywhere!“. Das Gefühl habe ich auch.
Da wir nun endlich wieder Internet haben, werde ich versuchen, täglich ein Update zu senden.
Übrigens: Der Reinfall des Tages war gestern meiner. Immer noch im Jetlag war ich gestern Abend auf dem Weg zum Zähneputzen, als ich eine Abkürzung nehmen wollte, die keine war. Ich der Dunkelheit sah ich nicht, wo der Steg endet … PLATSCH! 😉
Viele Grüße aus Deltaville, VA!
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